Das Theresienfeld im südlichen Wiener Becken wurde 1763 auf Geheiss von Kaiserin Maria Theresia als Kolonistensiedlung mit planmässig angelegtem Bewässerungssystem gegründet. Fast die Hälfte der ersten Siedler stammte aus Tirol, vor allem aus der Gegend von Landeck, Imst und Nassereith. Der damals neu angelegte 5.3 km lange Zuleiterkanal «Tirolerbach» wurde im ersten Jahr von einer Kompanie Soldaten gegraben, um Wasser aus dem Hügelland bei Wöllersdorf in die Kolonistenanlage zu führen. Am höchsten Punkt des Dorfrands von Theresienfeld wird das Wasser über den Hauptverteiler im Verhältnis 1:2:1 in die «Viertelkanäle» aufgeteilt, die als Hauptkanäle die vier grossen Flurviertel von Theresienfeld versorgen. Von ihnen zweigen die Verteilerkanäle ab,die zu den einzelnen Liegenschaften führen. Das gesamte Bewässerungsnetz mit allen Nebenkanälen umfasst ungefähr30 km und ist bis heute in Betrieb.
Weiterlesen und entdecken:
Traditionelle Bewässerung – ein Kulturerbe Europas, Band 2, Regionale DokumentationÖsterreichische Nationalkommission Unesco www.unesco.at
Wassergenossenschaft Theresienfeld.
Die Wasserteilung des Tirolerbaches vor Theresienfeld in 4 gleiche Kanäle. © Ingeborg Vonderstrass